Homeoffice bzw. Flex-Office ist schon seit Jahren im Dienstleistungszentrum der Bank etabliert. Somit waren die technischen Voraussetzungen schnell geschaffen, um von zu Hause aus zu arbeiten. Normalerweise erhalten wir im Kreditrisikomanagement unseren Posteingang noch in Papierform. Da wir aber in der Bank grundsätzlich sehr digitalisiert sind, haben wir durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen innerhalb von kurzer Zeit eine Lösung gefunden, den Posteingang digital zu erhalten.
Ich selbst bin Mitte März zum Arbeiten nach Hause gewechselt und konnte durch die Mitnahme von technischem Equipment meinen Arbeitsplatz genauso komfortabel gestalten, wie im Büro.

Zugegeben: Am 1. Tag habe ich das Klischee bedient und saß tatsächlich in Jogginghose am Rechner. Ich sehe es zwar nicht ganz so streng wie Karl Lagerfeld aber dennoch fühlt es sich bei der Arbeit nicht richtig an. Auch nicht, wenn es niemand sieht. Seit Tag 2 war Jeanshose angesagt.

 

Auch wenn wir uns alle schnell daran gewöhnt haben, Meetings per Skype abzuhalten und entsprechende technische Tools zu nutzen, birgt der plötzliche Wechsel ins heimische Remote-Arbeiten auch ein paar Herausforderungen: In den ersten zwei Wochen habe ich die Zeit aus den Augen verloren und dachte: „Jetzt kannst du einiges aufholen, was im Büro liegen geblieben ist.“ Die normale Arbeit kam aber natürlich noch dazu und schwups saß ich den ganzen Tag am PC, ohne es zu merken und ohne mal vor der Tür gewesen zu sein.

Kerstin allein zu Haus 1Mir ist es dann aber gelungen, mich besser zu organisieren. Die Mittagspause verbrachte ich zu dem Zeitpunkt auf dem Balkon oder fuhr mit dem Fahrrad einkaufen.

Die Wildvögel mögen es nicht, dass ich „ihren“ Balkon nun auch tagsüber nutzte. Sie schimpfen, wenn ich sie beim Fressen im Vogelhäuschen störe und mit meinem eigenen Essen anrücke ;-).

In der strengen Zeit des Lockdowns fand ich das Allein-Sein recht gewöhnungsbedürftig. Ich habe meine Kollegen gerne um mich und vermisse nach wie vor den kurzen Schnack in der Küche. Der telefonische Kontakt kann das nicht ersetzen. Anscheinend geht es auch anderen Kollegen so. Aus einem eigentlich kurzen Telefonat wurden gerne mal 20 Minuten und wir haben uns auch über private Themen ausgetauscht. Es freut mich, dass ich den ein oder anderen nochmal anders kennengelernt habe.

 

Meinen Arbeitgeber habe ich in dieser besonderen Situation ebenfalls nochmal neu kennengelernt und bin wirklich froh ein Teil der TARGOBANK zu sein. Als Arbeitnehmer werde ich sehr gut unterstützt: sei es psychologische Sprechstunden mit unserem Gesundheitsmanager, Online-Yoga-Kurse, tägliche Updates über eine Corona-eigene Intranetseite, Sonderurlaubstage für Kinderbetreuung und vieles mehr. Es ist schon sehr beruhigend, bei einem so krisensicheren Arbeitgeber zu sein, der einem auch während einer Pandemie einen sicheren Job bietet.

 

Privat hat es mir schon zu schaffen gemacht, meine Freunde nicht treffen zu können oder nicht ins Fitnessstudio gehen zu können. Dabei hätte ich endlich die Zeit dazu gehabt, da täglich 3 Stunden Arbeitsweg wegfallen.
Hier kam die Initiative einer Kollegin gerade recht: Eine 30-Tage-Fitness-Challenge!
Übungen wie z. B. Kniebeugen und Ausfallschritt haben wir tatsächlich täglich zu dritt per Skype gemeistert. So bin ich nicht komplett eingerostet und habe die Mädels wenigstens virtuell gesehen.Kerstin allein zu Haus 3
Als es dann erlaubt war, sich auf Abstand mit einer anderen Person zu treffen, habe ich mich mit meiner lieben Kollegin Margarete nach der Arbeit zu einem Spaziergang am Rhein in Duisburg getroffen – natürlich alles auf Abstand. Normalerweise hasse ich spazieren gehen aber mit der richtigen Begleitung und einer tollen Umgebung geht´s ;-).

Darüber hinaus genoss ich sehr die gemeinsame Zeit mit meinem Mann. Wir fahren Rad, kochen aufwendig und essen ausgiebig. Da zum leckeren Essen auch immer ein guter Wein gehört, sind unsere Alkoholvorräte deutlich geschrumpft und die Gänge zum Altglascontainer wurden häufiger. Zum Glück gab es beim Wein nicht dieselben Versorgungsengpässe wie beim Toilettenpapier. Das nächste Vorhaben ist jetzt, die Corona-Kilos wieder loszuwerden. Zum Glück haben die Fitnessstudios wieder geöffnet.

 

Kerstin allein zu Haus 4Nun geht es Schritt für Schritt zurück ins Büro nach Düsseldorf und es kommen neue Herausforderungen auf mich zu: Wie geht das noch gleich mit dem Schminken? Passt die Stoffhose noch? Weiß Google Maps überhaupt noch, wo „Zur Arbeit“ ist, wenn ich die Stausituation erfrage? Werden meine Kollegen mich noch erkennen, da ich doch jetzt eine Bildschirmbrille trage?

Auf der einen Seite freue ich mich, meine Kollegen wieder zu sehen, auf der anderen Seite werde ich die durch Homeoffice gewonnene Zeit vermissen. Ich hoffe, dass in Zukunft eine Mischung aus beidem möglich ist.

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