Rückblick – 1984 – 1991
Jetzt ist es mehr als 38 Jahre her, dass ich mich am Morgen des 01.04.1984 zum ersten Mal auf den Weg in eine Bankfiliale machte.
Der 31.01.2023 wird mein letzter Arbeitstag sein. Dann beginnt für mich die passive Altersteilzeit, bevor ich am 01.08.2025 den längsten Urlaub des Lebens antrete.
Zeit, mal zurückzublicken.
Begonnen hat alles bei der KKB. Damals wurde auch schon Werbung im Fernsehen gemacht. Das waren kleine Zeichentrickspots mit Frau Hase und Herrn Fuchs. Werbung und Überweisungen schrieben wir in den Filialen noch mit der Schreibmaschine und die wichtigste Aufgabe des Azubis war es abends, die „Schlafhaube“ über die Schreibmaschine zu decken.
Wir hatten sieben Produkte: Ratenkredit, Rahmenkredit, Girokonto, Sparbuch, Sparzertifikat, Sparbrief und Festgeld. Es gab noch eine Kassenbox aus Glas, die in der Filiale Herten bereits 1985 abgebaut und durch einen automatischen Kassentresor, kurz AKT, ersetzt wurde. Das Panzerglas wurde dem damaligen Ruhrzoo in Gelsenkirchen gespendet, die bauten daraus ein Terrarium für Schlangen. Die Kontostände wurden aus Listen ersehen und die Kontoauszüge gingen ausschließlich per Post an die Kunden raus.
Wir verbrachten viel Zeit damit, Spardosen zu leeren und den Inhalt per Hand auf „Zählbrettern“ zu zählen und anschließend in Papier zu rollen.
Die Beratungen begannen damit, bei Bestandskunden, als erstes die Akte zu ziehen. Die waren nach Geburtsdaten in langen Schrankreihen sortiert. Alle, am Tag, gezogenen Akten wurden dann am nächsten Morgen wieder einsortiert. Dabei musste sehr sorgfältig gearbeitet werden, sonst dauerte die Suche Stunden.
Die Daten der Kunden wurden per Hand in einem Kundengesprächsblatt, Formular A19, aufgenommen. Andere wichtige Parameter für die Kundenberatung wie die Bonität, wurden ebenfalls per Hand ausgerechnet.
Bald schon gab es Computer, mit denen wir Kreditangebote ausrechnen konnten. Es gab aber auch noch Vorgänge, die weiterhin per Hand errechnet werden mussten
Es dauerte jedoch nicht lange, da war es möglich, auch Konten per Computer zu eröffnen. Es wechselten mehrfach die Programme, und es wurde mit der Zeit immer mehr „Handarbeit“ durch Computereingaben abgelöst.
Viele Kunden nutzten, bei Beratungen, die Gelegenheit, um eine Zigarette zu rauchen. Heute unvorstellbar. Ich als Nichtraucherin saß mit rauchenden Kunden am Schalter und bat nur darum, nicht angepustet zu werden.
Bereits 1988 wurden Wertpapierdepots für Privatkunden eröffnet. Wir wagten uns als erstes über drei Fonds an das Wertpapiergeschäft ran.
1989 wurde das Telefon-Banking eingeführt. Das Call-Center war damals noch sehr überschaubar, aber eine Neuheit. Die anderen Banken blickten neidisch auf uns, waren wir doch auch die erste Bank, die Geldautomaten einführte, die nicht nur auszahlen konnten, sondern es war auch möglich, Einzahlungen zu buchen.
Auch die Kontoauszugsdrucker hielten Einzug in die Filialen.
Große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus, 1991 begann eine neue Ära.
Fortsetzung folgt…